Herzlich Willkommen zur Chinese Horror Lessons Show

Meine Güte, war ich heute geschafft. Hey, ihr Glücklichen, die ihr noch auf die Tafeln starrt und nicht vor dieser steht!!!

Es ist ja nicht so, dass ich Unterrichten verabscheue, nein, es könnte nur ein klein wenig einfacher und produktiver sein - wenn ich Schüler hätte die WENIGSTENS ETWAS MEHR als "My name is ... and what is your name?" und "Nice to meet you!" sagen könnten. ich unterrichte jene Spezies Schüler, die gerade erst das Licht ferner, nahezu exotischer Sprachen (wie Englisch) aus der Ferne erspäht, jene, deren Wissensstand ihr Englischlehrer treffend beschrieben hat als: "Das ABC", jene, die seit genau einer Woche Englischunterricht haben.

Natürlich könnte ich hingehen und sie sich solange gegenseitig vorstellen lassen, bis die Stunde um ist "And what is your name???" ...

Ich würde mich langweilen, die Schüler würden genervt sein und es wär schlimmer als Frontalunterricht. Was ist aber die Alternative? Eben das, was ich heute versucht habe: Spiele spielen. Schön einfache Spiele, wie etwa Hangman oder ABC-Battle (2 Mannschaften a 26 Schülern - das kam sehr gut hin - jeder ein Buchstabe, wir singen den ABC-Song, die Buchstaben müssen zum richtigen Zeitpunkt aufstehen, verschläft wer, gewinnt die gegnerische Mannschaft - eigentlich nicht schwer)

Das hätte bestimmt gut geklappt, wenn die Schüler gewusst hätten, was ein "letter"  oder ein "word" ist. Es wäre auch hilfreich gewesen, hätten sie "Be Quiet" oder "Stop Talking" verstanden... Das sie am Anfang nach fast jedem Satz geklatscht haben, den ich von mir gegeben habe, hat es auch nicht besser gemacht, gleich, ob gut oder böse gemeint.

Klassen von über 50 12-jährigen Schülern, keinerlei funktionierender Kommunikation zwischen Lehrer und ihnen - ich hoffe ihr könnt euch vorstellen, was das ergibt. Ich würde es noch nicht als Chaos bezeichnen, aber eines sei gesagt: Nach diesen Stunden habe ich mir nichts mehr gewünscht als Wasser und Hustenbonbon, Zweiteres muss ich noch besorgen - für die nächste Zeit.

Aber natürlich gibt es Lichtblicke: Bisher habe ich nur von meinen Junior-Klassen erzählt, aber heute hatte ich ja auch die erste (und einzige Stunde pro Woche) bei den Seniors: 15, 16-jährige SchülerInnen, einige sehr aufgeweckt und sprechen ganz gutes Englisch, andere natürlich mal wieder kaum, jedenfalls kann ich gut mit denen reden. Die Mädchen hier sind allerding alle sehr... man könnte es fast "verschreckt" nennen. Kein Wunder, denn die wenigen Jungs in der Klasse dominieren diese vollkommen. Laut, unruhig, jeder ein Klassenclown tyrannisieren sie die Mädels (obwohl die oft doch etwas mehr auf dem Kasten haben - man hört nur leider ihre Flüsterstimmen nicht mal kaum einen Meter entfernt).

Trotzdem hat es irgendwie Spaß gemacht und bei Ebru läufts bisher recht rund...

Ja, das Spiel beginnt...

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