"Die Zeit danach" - eine Zusammenfassung

Der Titel sagt es schon: Unsere Reise war vorbei, 3 Tage vor Schulbeginn kamen wir zurück nach Nanning. Ja, wir, denn Caro blieb noch eine ganze Woche, fuhr erst am 19.2. wieder zurück. 

Die Woche war für mich zwar bereits Einstieg in die Schulzeit, zum anderen wollten wir die Woche aber noch so ferienmäßig und schön gestalten, wie möglich. Unsere Pläne wurden jedoch durchkreuzt, die Woche überschattet von irgendeiner Magendarmgeschichte, die uns beide erwischte. Nie zuvor ist mir sowas in China passiert, weil wir uns immer an die sehr brauchbare Regel gehalten haben: Iss nur da, wo viele essen! 

Doch als wir in Nanning ankamen, war der Campus wie ausgestorben - und das meine ich wörtlich. es war viel zu still, menschenleer, nichts hatte geöffnet, da alle die Ferien bis zuletzt auszunutzen versuchten, die Studenten hatten sogar noch eine Woche länger frei. So war also keine Mensa geöffnet, selbst die sich sonst vor der Uni tummelnden Straßenstände waren zunächst nicht existent. So aßen wir in der Stadt, weil ich Caro sowieso noch die Fressmeile Nannings - und die einzig wahre, die sie während ihren gesamten Chinaaufenthalts gesehen hat! - zeigen wollte, da die so ziemlich die einzige Sehenswürdigkeit Nannings darstellt. Ich habe gut gegessen; Caro auch - bis sie zum Tofu kam, welches sie unbedingt nochmal essen wollte. Es schmeckte nicht, sie aß nur den einen Bissen, den sie im Mund hatte, aber das reichte schon...

Mir widerfuhr etwas ähnliches am nächsten Tag: Ich wollte mir - vom Hunger getrieben - von einem der wenigen bereits wieder nahe der Uni herumstehenden straßenstände Nudeln holen - da Caro gar keinen Hunger hatte eben so wenig Aufwand wie möglich. Lecker waren sie - aber offenbar auch nicht ganz koscher :(

Zum Glück hatten wir Mamas Teekräutermischung gegen Magendarmbeschwerden (danke Mama!) und so ging es uns bald schon wieder etwas besser, auf jegliche Ausflüge verzichteten wir jedoch bis zuletzt: Am Tag vor Caros Abreise - wir beide wieder gesund - wollte ich ihr das Minderheitenmuseum zeigen, hatte aber aufgrund der Stadtkarte auf die Existenz eines Busses geschlossen, wo tatsächlich gar keiner fuhr. So waren wir am anderen Ende von Nanning, am Flussufer "gestrandet" und es war unmöglich, am gleichen Tag noch zum Museum zu kommen, bevor es schließen würde. also liefen wir am Fluss entlang und fanden einen nett angelegten Park, der beinahe menschenleer war. So bekommt man auch einen Tag rum. Glücklicherweise war das Wetter gut...

Am Sonntag war dann abschiednehmen angesagt und ich blickte der kommenden Zeit etwas düster entgegen. Von nun an sollte ich also allein hier mein Dasein fristen und in der Woche, als Caro war, hatte ich auch überhaupt keine Lust, Unterricht vorzubereiten und die Stunden waren nun auch nicht so, dass ich hätte Luftsprünge machen können. 

Die ersten Tage alleine habe ich mich dann mit allem möglichen beschäftigt, hauptsache nicht zu sehr zur Ruhe kommen. Mittlerweile waren ja auch die Studenten wwieder da und gerade Teala habe ich oft getroffen.

Schnell war wieder eine Woche um, ich bin nun wieder ganz drin im Schul- und Campusleben und mir geht's super. Die Stunden liefen auch immer und immer besser, kaum hatte ich mich "eingearbeitet" und das Alleinsein wir immer wieder unterbrochen von Verabredungen. Und einsam fühle ich mich auf jeden Fall garnicht. Solange die Wochenenden ein wenig gefüllt sind, ist alles gut. Letztes Wochenende war ich mit drei Studenten im Park, die Pfirsischblüte anzusehen, die allerdings noch nicht in voller Pracht, sondern noch in ihren Anfängen dastand, aber immerhin. Und dieses Wochenende bin ich mit den Lehrern auf "Exkursion".

Ich wünsche euch allen auch ein schönes Wochenende!

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