"Ferien": Ausflug zur Yiling-Höhle und andere Unternehmungen

Tut mir leid, dass ich bereits so lange nichts mehr geschrieben hab, zwischenzeitlich hatte ich Probleme nicht nur mit dem Internet, sondern auch mit dem Öffnen dieser Seite und dann war das Wetter in letzter Zeit auch einfach zu fantastisch, um drinnen zu sitzen. Es war jedenfalls mal wieder einiges los: letzte Woche hatten wir 3 Tage "Ferien" (zählt eigentlich nicht, da wir stattdessen am Wochenende arbeiten mussten) und sind zur Yiling-Höhle nicht weit im Norden Nannings gefahren. Wir, dass sind Teala, einige ihrer Freunde (bis auf einen kannte ich die alle vorher noch nicht, und ich muss gestehen, dass ich mir nicht alle Namen gemerkt habe, auch wenn allesamt echt nett sind...) und ich, 5 Leute. 

Bevor man in die Höhle kam, lief man durch eine Art Park, in welchem als Zhuang-Leute (Hauptminderheit Guangxis) Verkleidete Tänze und Gesänge vorführten Besucher zum Bambus-Stangen-Tanz aufforderten (man hüpft über im Rhytmus auseinander- und zusammengeführte Bambusrohre) oder die Herstellung von Reiswein erklärten.

Die Höhle war spektakulär beleuchtet, dennoch sind viele Fotos etwas verwackelt, da ich keinen Blitz verwenden wollte und es trotz Beleuchtung dämmrig war. Irgendwann mittendrin gingen plötzlich alle Lichter aus, die meisten haben sich etwas erschrocken und das war vielleicht auch ein gewollter Nebeneffekt. Dann wurde in der Ferne eine Steinformation angeleuchtet, als einziges in der weiten Düsternis. Man konnte nur in einer Führung dadurch laufen, da zwischen den Führungen die Scheinwerfer ausgemacht werden, um Strom zu sparen. Auf der einen Seite hat man so die Höhle nie für sich, auf der anderen Seite erfährt man interessante Geschichten. Die Chinesen lieben es, in diversen Formen ihre Sagen, Geschichten, Landschaften und Gelehrten wiederzuerkennen. Und insbesondere eine Freeundin Tealas hat immer wieder für mich übersetzt, wenn etwas besonders interessant war. 

Aus der Höhle raus, wollten wir uns noch ein wenig in der Gegend umsehen, wir hatten gehört, dass es wilde Affen geben sollte. Und auch gleich am Fuß des Berges (vermutlich, weil sie dort unten auf Menschen und damit Essen stoßen, denn später auf dem Berg waren keine mehr) trafen wir auf zwei. Wir fütterten sie mit ein wenig unseres Proviants. So nah hatte keiner von uns je wilde Affen gesehen. 

Danach bestiegen wir den Berg, sodass sich die riesige Tropsteinhöhle schließlich unter uns befand, der Wind und die Aussicht hier oben waren herrlich, der Aufstieg hatte sich gelohnt.

 

Am nächsten Tag hatten Teala und ich vor, in den Botanischen Garten Nannings zu fahren, ein riesiges Gebiet. Daraus wurde jedoch nichts: Als wir - nach einigem Hin-und-Her, da wir die Haltestelle verpasst hatten - endlich ankamen, erfuhren wir, dass der Garten wegen Umbauarbeiten geschlossen ist. Stattdessen schlenderten wir dann noch über den Blumen-und-Vogel-Markt, auf dem es herrlich roch, aber keine Vögel zu kaufen gab, wie man hätte annehmen können. Und weil wir sonst nichts mit dem Tag anzufangen wussten, gingen wir uns noch nach Klamotten umschauen. 

Teala hatte auf dem markt einen Tontopf gekauft, in welchen sie einen Setzling von einer schönen Pflanze vom Campus setzen wollte, also suchten wir am nächsten Tag den Campus nach tollen, von der Größe passenden Pflanzen ab, fanden auch das richtig und pflanzten es ein. Nun steht sie in Tealas Schlafsaal auf der Fensterbank und die singt ihr Lieder vor und spricht mit ihr, damit sie auch gut gedeiht...

 

Am Wochenende habe ich dann mit einigen anderen Mädels zusammen (Ya Qing Jiao und ihre Roommates ;) ) Jiaozi (Dumplings) und Liang Mian (kalte Nudeln mit Gemüse und ultrascharfer Pesto) gekocht. Der Abend wurde richtig künstlerisch mit Tanz und Gesang und Jiaozi herstellen ist garnicht so schwer. 

 

Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Osterfest!

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