Die große Reise - Nanning bis Chengdu

Zunächst einmal: Ja, ich bin noch da! Die meisten haben lange nichts mehr von mir gehört, entweder fehlt das internet oder de Zeit^^ 

Tatsächlich füllen meine Erlebnisse schon mehrere Seiten. Ich habe fast alles detailgetreu dokumentiert, das gibt ein nettes Büchlein am Ende und es macht Spaß, alles aufzuschreiben. Hier bekommt ihr erstmal nur eine kurze Zusammenfassung: Auf der Fahrt nach Lijiang hatte ich eine wunderbare, spannende Begegnung - und eine lange Diskussion - mit einer dem Christentum angehörigen Chinesin, was an sich schon eine interessante Kombination ist.

Die Fahrt nach Lijiang war geprägt von Chinesen, die sich bei allem, was ich tat, über Ausländer lustig gemacht haben. Nicht ganz so nett...

Die Tage in Lijiang verbrachte ich zu Beginn damit, durch die Gassen zu streifen, und Snacks zu probieren. Ich hatte das Gefühl, das erste Mal seit langem vom ewigen Reis wegzukommen und genoss das. Ich fand einen traumhaften, wuseligen, großen Markt, auf dem ich sicher über eine Stunde zugebracht habe und wo mir eine Frau für drei Yuan den Reisverschluss und Riemen meiner Tasche repariert hat.

Dann ging es zur Tigersprungschlucht, zwei Tage wandern. Wunderbare Natur, anstrengender Trip, aber es hat sich sehr gelohnt! Keine Verletzungen bis auf Nasenbluten^^ 

Tolle Herberge auf dem Weg mit Blick direkt auf die abends schneebedeckten und am Morgen wolkenverhangenen Berge, viele Wasserfälle zwischendrin und Männer die Metalle aus dem Flusssand filtern und nur 200.000 Yuan pro 1000 Kilo bekommen.

Da ich unterwegs mit Emily, einer Chinesin, war, konnte sie alles mögliche fragen, was ich wissen wollte :)

Zurück in nanning hingen wir zu viert herum, Emily, ich, Xiang Zha (glaube ich) und Sally, eine unendlich selbstbewusste chinesische Amerikanerin und Künstlerin und gingen abends zusammen in eine chinesische Bar. Ich, natürlich optimistisch, wurde von der grausamen Wirklichkeit chinesischer Abendunterhaltung eingeholt, welce mal wieder alle schlimmen Vorurteile zehnfach bestätigte. Bis Beijing gehe ich nie wieder in eine Bar oder einen Club und in Beijing auch nur mit ausreichend Ausländern, die gute Orte zum Tanzen kennen.

 

Die fahrt im Bus nach Panzhihua war nicht lustig: Neben mir eine tief schweigsame Frau mit Sorgenfalten, die kurvenreichste Strecke überhaupt (und dementsprechende Folgen...), ein fröhlicher Fluss, der sich in eine braune fließende, versklavte Energiequelle verwandelt und eine Berglandschaft, die allmählich von Kohlenminen besetzt ist. Zum Glück sind viele Hänge so steil, dass immer noch Natur bestehen bleibt, zwar grauverfärbt, aber dennoch.

Der Kohlenstaub veranlasste mich dazu, Panzhihua am gleichen Tag zu verlassen und mir Leshan für zwei statt einen Tag anzusehen. Da das Wetter zu wünschen übrig ließ (Nebel, Sichtweite keine 50 Meter), Leshan nicht besonders spannend ist (außer einem gewaltigen Buddha) und die Leute meist unfreundlich (warum???), plus Unterkünfte teuer, fuhr ich schon eher nach Chengdu. Und hier bin ich: Schreibe diesen Eintrag aus einer wunderschönen, günstigen Herberge mit coolen Leuten und habe schon Sichuansnacks aller Art probiert und mich mit einer Couchsurferin getroffen.

Alles gut soweit ;)

Bis die Tage

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gabriel (Montag, 29 Februar 2016 17:59)

    Hallo,
    ein schöner Bericht.
    Die Tigersprungschlucht würde ich auch gerne mal besichtigen.
    Muss sehr beeindrucken und wunderschön sein.

    Lieber Gruß Gabriel

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Hermann Hesse