Goodbye and Farewell

Heute ist mein letzter Tag in Nanning, der letzte ganze jedenfalls. Und wie zu erwarten war, möchte ein jeder mich noch ein letztes Mal sehen. Gestern und heute sind geprägt von Essen, zusammen sitzen, Milchtee trinken und quatschen. Zum Glück haben die Studenten alle ihre Prüfungen, sodass sie vormittags und nachmittags je drei Stunden beschäftigt sind. Die Zeit nutze ich, um Klarschiff zu machen und zu packen. Die Wohnung sieht bereits regelrecht verlassen aus, nur auf meinem Bett liegen die letzten Kleinigkeiten durcheinandergeworfen herum. 

Meine schüler waren zum Teil wirklich traurig, glaube ich. Ich hab sie damit getröstet, dass sie nächstes Jahr auch wieder Foreign teachers bekommen. Zwei gut aussehende, nette Jungs aus Deutschland. Ich hab sie zwar noch nie gesehen, aber Chinesen finden sowieso alles schön, was aus Europa kommt :P

Letztes Wochenende war ich zum letzten Mal in Liuzhou, Johannes besuchen. Es war ein recht verregnetes, aber auf jeden Fall entspanntes Wochenende. Und E-bike fahren ist wirklich eine gute Sache!

Es ist schon ein bisschen schade jetzt gehen zu müssen und ein seltsames Gefühl, die Leute zum letzten Mal zu sehen, zum letzten Mal in diesem Leben in den meisten Fällen.

Man tauscht QQNummern und E-mailadressen aus, die vermutlich niemals verwendet werden, oder maximal ein, zwei Mal, nur um den Abschied nicht so endgültig aussehen zu lassen, um ihm das Skurrile zu nehmen. 

Ja, da bin ich also nun, nach einem Jahr China: Nicht viel gelernt, aber einiges gesehen, sicher nicht weiser geworden, vielleicht ein bisschen offener. 

 

Aber eigentlich ist es ja noch garnicht vorbei. Der Blog geht weiter und begleitet mich auf meiner Reise, wenn immer ich es einrichten kann. 

Nur Nanning, dieser grauen, hässlichen, wahllos vollgestopften Stadt muss ich nun Goodbye sagen und dem grünen, schönen, wimmelnden Campus und der Schule, die mir hier mein Zuhause waren.

Morgen um 4 Uhr geht mein Zug Richtung Lijiang!

 

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Weise Weisen

 

Heimat ist nicht

da oder dort.

Heimat ist in dir drinnen

 - oder nirgends.


Hermann Hesse